Feuerwehr Kelbra/Kyffhäuser

Geschichte

Gründungstermin der Freiwilligen Feuerwehr Kelbra ist der 9. Februar des Jahres 1879. An diesem Sonntag schlossen sich 65 Kameraden unter der Leitung des Steinhauermeisters Heinrich Karnstedt, der den Titel Brandmeister der Feuerwehr trug, zur Freiwilligen Feuerwehr Kelbra zusammen. Zu erwähnen ist, dass die Stadt auch in früheren Jahren schon mit Feuern zu kämpfen hatte, diese aber damals von der Bevölkerung äußerst uneffizient mit Hilfe von Eimern (Eimerkette) gelöscht wurden, verheerende Schäden und Verluste ganzer Straßenzüge waren die Folge. Im anschließenden Abschnitt sollen nun einige Brandkatastrophen und geschichtliche Eckpunkte des Feuerwehrwesens in Kelbra genannt werden, die sicherlich dazu beigetragen haben, dass Ende des 19. Jahrhunderts die Gründung einer Feuerwehr notwendig wurde. Am 27. 8. 1607 tobte das größte Feuer, was die Stadt je gesehen hat. Der Brand verwüstete die untere Markt-, die Born-, sowie die Mittelstraße und die Klostergasse. Außerdem fielen die Kirche, die Schule und das Pfarrhaus den Flammen zum Opfer, sodass das gewaltige Feuer nur 18 der 80 zur Stadt gehörenden Gehöfte verschont ließ. Im Jahre 1719 erhielt die Stadt vom Kunstgießer Georg David Reinecker zu Bodenheiligen eine Feuerspritze zum Preis von 130 Talern. Am 5. 2. 1741 erlebte die Stadt ihr zweites großes Feuer, durch das 65 Häuser, darunter das Rathaus, zerstört wurden und woraufhin am Steigertore ein Spritzenhaus mit einer Druckspritze, Feuertonnen und Steigleitern errichtet wurde. Am 7. 6. 1817 suchte ein großes Feuer den Nachbarort Altendorf, welcher heute Teil der Stadt ist, heim und zerstörte 24 Häuser und forderte ein Todesopfer.

Feuerspritze um 1900

1830 errichtete die Stadt in der Langenstraße ein neues Spritzenhaus, dass 2 Jahre später ein weiteres großes Feuer zu sehen bekam, in dem 26 Häuser und 46 Nebengebäude zerstört wurden und ein Mensch ums Leben kam. Im Jahre 1865 kaufte die Stadt in Artern eine neue Feuerspritze für 550 Taler, von denen 200 die Feuersozietät beitrug. In der Neuestraße wurde 1871 ein neues Spritzenhaus gebaut, wo es bis 1995 blieb. Im Jahre 1892 löschte die neu gegründete Freiwilligen Feuerwehr einen Waldbrand am Vogelherd, der 6 Morgen Land verwüstete. Das Kommando der Feuerwehr von 1898 bis 1900, welche in dieser Zeit Löschgeräte für 280 Taler erhielt, hatte der Brandmeister August Lütz.
Schriften der Ereignisse der Feuerwehr in den darauffolgenden Jahren sind leider nicht übermittelt, so ist das nächste nennenswerte Datum das 50 jährige Bestehen was am 15. 6. 1929 begangen wurde.
Gruppenfoto 1929

Am Festakt, während dem auch der Verbandstag der Kreisfeuerwehren durchgeführt wurde, nahmen 241 Kammeraden aus 46 Wehren des Kreises Sangerhausen teil. Der Tag begann mit den Vorlesungen der Grußworte der erschienenen Gäste, gefolgt vom Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden der Feuersozietät und einem Vortrag des Kameraden Ernst aus Sangerhausen über den Reichsfeuerwehrtag des Jahres in Breslau dem sich die Ehrungen durch den Feuerwehrverband anschlossen und den offiziellen Teil beendeten. Während der Zeit des Faschismus in Deutschland wurden keine Memoiren der Feuerwehr übermittelt, sodass die Geschichte in den fünfziger Jahren weitergeht und 1959 mit dem 80 jährigen Bestehen der Feuerwehr sein nächstes Highlight erlebt.
Gruppenbild 1959 Die Feier begann am Samstag den 13.6.1959 mit einem Fackelumzug und anschließendem Festabend im Sachsenhof. Am Sonntag wurden dann die freiwilligen Feuerwehren empfangen, welche dann eine Schulübung auf dem Storkeyplatz sahen, an die sich der Festumzug und die Festansprachen anfügten. Krönender Abschluss des Wochenendes war der Festtanz.
Um ein paar Worte zur technischen Entwicklung zu sagen ist festzuhalten, dass die Feuerwehr bis weit in das 20. Jahrhundert nur über eine Feuerspritze verfügte, und dann einen Anhänger (TSA) bekam, der vom Traktor eines Bürgers der Stadt gezogen wurde. Dies änderte sich im Jahr 1965, in welchem die Feuerwehr mit einem Fahrzeug vom Typ B1000 ausgestattet wurde.
B1000 mit Schlauchhaspel Im Jahr zuvor also 1964 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet, welche damals den Namen junge Brandschutzhelfer hatte. Sie wurde vom Kameraden Horst Wolter geleitet. 4 Jahre später wurde die Frauenlöschgruppe unserer Wehr gegründet. Die Kameradin Renate Franke, welche Gründungsmitglied war, wurde später im Landkreis Sangerhausen die erste Frau die den Posten eines Wehrleiters ausübte. In den darauffolgenden sozialistisch geprägten Jahren änderte sich, technisch gesehen, nicht viel, doch die Bedeutung der Feuerwehr am gesellschaftlichen Leben stieg weiter. Verbessern konnte die Feuerwehr ihre Ausrüstung mit der Beschaffung eines Löschfahrzeuges vom Typ LO 1800A im Jahr 1985. Zu erwähnen ist, das wir durch die Größe des Fahrzeuges eine neue Toreinfahrt ins Spritzenhaus (Neue Straße) einbauen mußten. Mit der Wende hielt auch die moderne Feuerwehrtechnik Eintritt in unsere Wehr. Der Neue So bekamen wir 1990 von unserer neuen Partnerwehr aus Bad Salzdetfurth ein TSF vom Typ VW T1 und 1991 im Zuge der Reform des Katastrophenschutzes ein Löschfahrzeug LF 16-TS.
Das Jahr 1995 war nochmal ein sehr bewegendes für die Feuerwehr so wurde das neue Gerätehaus in der jetzigen Rothenburgstraße übergeben, das vom vorigen Heizhaus durch tatkräftigen Einsatz der Kameraden umgebaut wurde. Zusätzlich bekamen wir ein neuartiges Löschfahrzeug mit einem Wasservorrat von 600l und modernster Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung, welches den alten LO ablöste.
Im Jahr 2002 wurde dann der aktuelle Fuhrpark der Feuerwehr mit der Anschaffung eines als MTW verwendeten VW T4 Kleinbusses vervollständigt. Bemerkenswert dabei war, dass die Anzahlung des Fahrzeuges komplett von Ersparnissen unserer Wehr sowie einiger Spenden finanziert werden konnte.

das neue LF8

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